Welche rechtlichen Ansprüche habe ich bei einer urheberrechtlichen Verletzung?

Bei einer urheberrechtlichen Verletzung haben Sie als Urheber verschiedene rechtliche Ansprüche, die sich aus dem Urheberrechtsgesetz (UrhG) in Deutschland ableiten. Diese Ansprüche können sowohl zivil- als auch strafrechtlicher Natur sein. Hier sind die wichtigsten zivilrechtlichen Ansprüche:

1. Unterlassungsanspruch (§ 97 Abs. 1 UrhG):
   • Sie können verlangen, dass der Verletzer die rechtswidrige Handlung unterlässt. Dies kann durch eine Abmahnung oder eine einstweilige Verfügung erfolgen.
2. Beseitigungsanspruch (§ 97 Abs. 1 UrhG):
   • Sie haben das Recht, dass der Verletzer alle Maßnahmen ergreift, um die urheberrechtsverletzenden Inhalte zu entfernen oder zu vernichten.
3. Schadensersatzanspruch (§ 97 Abs. 2 UrhG):
   • Sie können vom Verletzer Schadensersatz verlangen. Der Schadensersatz kann auf drei verschiedene Weisen berechnet werden:
     • Konkreter Schaden: Erstattung des tatsächlichen finanziellen Schadens.
     • Herausgabe des Verletzergewinns: Der Gewinn, den der Verletzer durch die Nutzung erzielt hat, wird herausgegeben.
     • Lizenzanalogie: Berechnung des Schadens basierend auf einer hypothetischen Lizenzgebühr, die bei rechtmäßiger Nutzung angefallen wäre.
4. Auskunftsanspruch (§ 101 UrhG):
   • Sie können vom Verletzer Auskunft über die Herkunft und den Vertriebsweg der rechtswidrigen Vervielfältigungsstücke verlangen, um den Umfang der Verletzung feststellen zu können.
5. Vernichtungs- und Rückrufanspruch (§ 98 UrhG):
   • Sie können verlangen, dass Vervielfältigungsstücke, die sich rechtswidrig im Umlauf befinden, zurückgerufen und vernichtet werden.

Darüber hinaus gibt es auch strafrechtliche Konsequenzen bei einer Urheberrechtsverletzung, die in den §§ 106 ff. UrhG geregelt sind. Diese können unter anderem Geldstrafen oder Freiheitsstrafen umfassen.

Für eine effektive Durchsetzung Ihrer Ansprüche kann es sinnvoll sein, einen Anwalt zu konsultieren, der auf Urheberrecht spezialisiert ist.